Türbeschläge – die einzelnen Arten und Materialien im Überblick

Das Bild zeigt einen Türbeschlag mit Ziehschutz. Einige Zylinder und ein Einsteckschloss stapeln sich dahinter.

In jedem Gebäude lassen sich zahlreiche Türen finden. Das Wohnhaus, die Betriebswerkstatt und der Bürokomplex unterscheiden sich in diesem Punkt nicht. Allerdings kommt es bei der Wahl der Beschläge zu erheblichen Abweichungen. Denn hier spielen nicht nur optische Erwägungen eine zentrale Rolle. Auch die Funktion oder die Wahl des Werkstoffs für einen Beschlag kann an bestimmten Zielen ausgerichtet sein. Der Kauf sollte daher nicht übereilt werden. Es gilt, die verschiedenen Arten zu kennen und dann eine persönliche Entscheidung zu treffen.

Der Türbeschlag – was ist das eigentlich?

Türen gibt es in diversen Größen, Formen, Materialien und Farben. Was immer das Herz begehrt, wird zumeist im Baumarkt angeboten oder kann von einem Schreiner individuell angefertigt werden. Doch was wäre die Tür, würde sie nicht optimal öffnen und schließen? Neben den Scharnieren kommt dabei dem Beschlag eine besondere Aufgabe zu: Er muss sich leichtgängig bedienen lassen, ein hohes Maß an Sicherheit bieten und sollte idealerweise auch noch stilecht zu Tür und Rahmen passen. Vor allem Laien stehen beim Kauf aber nicht selten vor gut gefüllten Regalen – und dem Problem, nicht genau zu wissen, auf welche Kriterien sie eigentlich abstellen müssen.

Das als Drückergarnitur angebotene Set

Natürlich lassen sich alle Bestandteile, die zum Türbeschlag gehören, einzeln erwerben. Etwa, um sie im Falle eines Defekts auszuwechseln. Ebenso, um ihrem nach vielen Jahren der Nutzung voranschreitenden Verschleiß entgegenzuwirken. Denn der Schließmechanismus funktioniert nur dann optimal, wenn vom Griff bis zur kleinsten Schraube alle Elemente reibungslos aufeinander abgestimmt sind. Ratsam ist daher der Kauf einer Drückergarnitur. Bei ihr handelt es sich um das vollständige Set, das aus zwei Teilen besteht. Einerseits kann der Verbraucher wählen, ob er Langschild oder Rosette wünscht. Andererseits steht ihm die Option offen, die Tür mit Klinke oder Knauf zu betätigen. Aber was verbirgt sich hinter diesen Begriffen überhaupt?

Der Langschildbeschlag als Klassiker

An vielen Türen lassen sich Langschildbeschläge finden. Bei ihnen handelt es sich um ein ovales bis rechteckiges Zierelement, das zum Verblenden – also zum kunstvoll gestalteten Abdecken – des Schlosses verwendet wird. Der Beschlag umfasst das Schloss und den Übergang zwischen Tür und Griff. Da er lediglich mit kleinen Schrauben im Türblatt befestigt ist, kann er jederzeit mühelos erneuert werden. Aufgrund ihrer Größe sind Langschildbeschläge natürlich wesentlich am Erscheinungsbild einer Tür beteiligt. Vor allem Kunststoffe und Metalle weisen dabei nicht selten schon nach wenigen Monaten die ersten Kratzer auf, die ihnen durch die eingeführten Schlüssel zugefügt wurden. Es lohnt sich also, hier auf robuste Werkstoffe zu setzen.

Der Rosettenbeschlag setzt sich durch

Im Gegensatz zum Langschild ist die Rosette ein relativ junges Zierelement. Ihr typisches Alleinstellungsmerkmal liegt in dem Umstand, dass der Beschlag vom Griff getrennt ist und somit nur das Schloss abdeckt. Die auch als Schlüsselrosette bezeichnete Verblendung wirkt etwas moderner und nimmt sich selbst ein wenig zurück, um so mehr vom Türblatt erkennen zu lassen. Ob die Wahl des Käufers letztlich für das Langschild oder die Rosette getroffen wird, hängt meist von persönlichen Vorlieben ab. Ebenso kann aber der gesamte Einrichtungsstil im Gebäude dabei eine wichtige Rolle spielen. Denn so unscheinbar ein Türbeschlag auch manchmal wirken mag: Abweichungen in Form und Farbe werden gegenüber anderen Dekorationselementen sehr schnell sichtbar.

Sicherheitsbeschläge dienen dem eigenen Schutz

Allerdings wäre es falsch, die Beschläge lediglich auf ihr Aussehen zu reduzieren und die Kaufentscheidung an diesem Kriterium auszurichten. Immerhin soll eine Tür auch so gut verschließbar sein, dass sie von Unbefugten nicht geöffnet werden kann. Hier kommen die sogenannten Sicherheitsbeschläge in Betracht, die aus ebenso hochwertigem wie robustem Edelstahl gefertigt werden. Selbst unter Verwendung von Feuer, Chemikalien und Werkzeugen lässt sich ein solcher Beschlag nicht beschädigen. Umso sicherer ist das darunter befindliche Schloss versteckt. Sogar eine hohe Gewalteinwirkung wird potenziellen Einbrechern keinen Zutritt verschaffen. Sicherheitsbeschläge eignen sich daher vor allem bei Haustüren sowie für alle Räumlichkeiten, die nicht für jedermann offenstehen sollen.

Feuerschutzbeschläge für den Fall eines Brandes

Darüber hinaus ist zu bedenken, dass es im Gebäude auch einmal brennen kann. Für eine solche Situation ist der Einsatz von Brand- und Rauchtüren sinnvoll. Sie können ihre Arbeit aber nur dann optimal erledigen, wenn sie mit einem Beschlag versehen sind, der durch das Feuer, die damit verbundene hohe Hitzeeinwirkung sowie den aus dem Rauch entstehenden toxischen Gasen nicht beschädigt werden kann. Feuerschutzbeschläge sind normiert. Einerseits müssen sie in Größe und Form eine vollständige Abdeckung des Schlosses gewährleisten. Andererseits darf ihr Material nicht allzu schnell zu Bruch gehen – im Vordergrund steht die Sicherheitsfunktion, die für eine bestimmte Zeit gewährleistet sein muss.

Eine breite Auswahl bei den Materialien

Käufer können somit in ihre Entscheidung nicht nur das individuelle Sicherheitsbedürfnis, sondern ebenso ihren persönlichen Stil einfließen lassen. In der Regel sind Türbeschläge aus diversen Metallen, aus Kunststoff sowie aus Edelstahl gefertigt. Jedes Zierelement besitzt Eigenschaften, die es gegenüber anderen Werkstoffen einzigartig werden lässt. Vor der Wahl sollte daher genau überlegt werden, welchen Anforderungen die Tür, ihr Rahmen und der Beschlag entsprechen müssen. Immerhin unterscheiden sich die Verblendungen nicht nur in ihrer Art und ihrer Funktion – auch im Preis kann es zu erheblichen Abweichungen kommen. Allerdings gilt hier die Faustregel, dass bei der eigenen Sicherheit nicht am Geld gespart werden sollte.

Ein Blick auf den Griff

Es ist zwar kein Muss, aber es lohnt sich doch: Ratsam ist es, Beschläge und Griffe im gleichen Stil zu erwerben, sodass es hier zu keinen optischen Ungleichheiten kommt. Ob die Tür dann mit einer Klinke oder einem Knauf geöffnet wird, obliegt aber der Entscheidung des Verbrauchers. Letztgenannte Option bietet sich natürlich gerade im Außenbereich ein, wo ein Knauf etwas mehr zur Sicherheit beiträgt und er vor allem bei hochwertiger Ausführung unbefugten Personen den Zutritt zum Gebäude erheblich erschwert. Ein Knauf kann auch deshalb vorteilhaft sein, weil er das Öffnen der Tür mit dem Schlüssel ermöglicht. Bricht hingegen die Klinke einmal ab, wäre ein Betreten des Hauses bereits schwieriger.

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